Bericht des Rats für Standards zu Umweltangaben zu Finanzinstituten und Treibhausgasen

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05.05.2011

Der Rat für Standards zu Umweltangaben (Climate Disclosure Standards Board, CDSB) hat einen Bericht mit dem Titel Finanzinstitute und die Berücksichtigung von Treibhausgasemissionen veröffentlicht.

Der Bericht wurde vom britischen Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Department of the Environment, Food and Rural Affairs, DEFRA) in Auftrag gegeben. Er stellt einen Teil der Forschung dar, die vom DEFRA betrieben werden, um herauszufinden, welchen Beitrag die Berichterstattung über Treibhausgasemissionen dazu leisten kann, dass Großbritannien seine Umweltziele erfüllt. In dem Bericht wird dargestellt, wie Finanzinstitute Umweltbelange berücksichtigen, wenn sie Anlageentscheidungen fällen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung sind die folgenden:

  • Angaben zu Umweltbelangen werden zunehmend gefordert und geleistet, aber selten berücksichtigt.
  • Es lässt sich nicht erkennen, ob Berichte mit hohem Aussagewert häufiger berücksichtigt werden als qualitativ schlechte Berichte.
  • Global orientierte Anleger berücksichtigen Umweltangaben häufiger als regional oder national orientierte Anleger; insbesondere Anleger, die sich auf Europa konzentrieren berücksichtigen Umweltberichte kaum.
  • Es ergaben sich keine nennenswerten Zusammenhänge zwischen Art des institutionellen Anlegers und Anlageentscheidungen mit Berücksichtigung von Umweltaspekten; nur Treuhandverwalter weisen leicht erhöhte Werte auf.
  • Passive, indexorientierte Anleger legen mehr Wert auf firmenunabhängige Informationen wie beispielsweise Rohstoffpreise und Verfügbarkeit von alternativen Energien als aktive Anleger. Es ergaben sich keine Abweichungen zwischen diesen beiden Anlegergruppen bei firmenspezifischen Angaben.
  • Keines der befragten Institute verfügte über ein spezielles Anlageprogramm für "grüne" Anleger; es gibt keinen Konkurrenzdruck in diesem Bereich und daher keine Anreize.
  • Die Befragten taten sich generell schwer, Angaben zu umweltbezogenen Belangen und daraus ableitbaren Risiken zu identifizieren; beklagt wurde die mangelnde Greifbarkeit eines drohenden Klimawandels und die mangelnde Führung durch politische Entscheidungsträger. Risiken, die nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erkennen und zu bemessen seien, würden generell selten berücksichtigt.

Der CDSB wurde 2007 bei Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums als Reaktion auf die zunehmende Nachfrage nach standardisierten Berichtsvorschriften für die Aufnahme von Angaben zum Klimawandel in allgemeine Finanzberichte gegründet. Eine der Aufgaben des CDSB besteht darin, sein bestehendes Rahmenkonzept für die Berichterstattung weiter an Bilanzierungsmodelle anzugleichen, mit denen Organisationen und Anleger bereits vertraut sind. Wie es in dem Bericht heißt, "ist es jedoch schwer, etwas verständlich zu machen, das nicht in den Bilanzierungsmodellen der Unternehmen enthalten ist".

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