Zusammenfassung der Sitzung des DPOC im Juli 2012

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30.07.2012

Der IASB stellt auf seiner Internetseite eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Sitzung des Treuhänderausschusses der IFRS-Stiftung für die Beaufsichtigung des Konsultationsprozesses (Due Process Oversight Committee, DPOC) zur Verfügung, die am 11. Juli 2012 in Washington stattfand. Wir fassen für Sie die wichtigsten Ergebnisse in deutscher Sprache zusammen.

Der DPOC ist für die Verabschiedung des Konsultationsprozesses sowie die Überwachung der Einhaltung des Prozesses durch den IASB verantwortlich. Außerdem muss er sicherstellen, dass die Treuhänder der IFRS-Stiftung ihre Verantwortlichkeiten in Bezug auf die Überwachung des Prozesses wie in der Satzung vorgeschrieben wahrnehmen.

Nachfolgend umreißen wir für Sie die wichtigsten Tagesordnungspunkte der Sitzung.

Zuerst nahm der DPOC allgemeine Berichte zur Verfügbarkeit von Stellungnahmen und Agendapapieren, zu den verschiedenen Beratungsgruppen des IASB und zur Zusammenarbeit mit Marktregulierern und Aufsichsbehörden entgegen.

  • Der DPOC bestätigte, dass Stellungnahmen ein nützliches Werkzeug im Standardsetzungsprozess seien und dass ihre Veröffentlichung auf der Internetseite sinnvoll sei. Allerdings müssten auch Zusammenfassungen von Einbindungsveranstaltungen und allen anderen Formen von Kommunikationen mit Interessengruppen besser verfügbar sein.
  • Die Frage, ob dem IASB vertraulich zugetragene Informationen, die dann aber während der Sitzungen öffentlich erörtert werden, den Beobachtern neben den Agendapapieren auch zur Verfügung gestellt werden müssten, war umstritten.
  • Der DPOC hinterfragte eine scheinbare Inaktivität der verschiedenen Arbeitsgruppen bzw. den Eindruck, dass diese nicht genug eingebunden würden. Die Vertreter des IASB versuchten zu argumentieren, dass viel der Aktivität der Arbeitsgruppen auf informellem Weg und nicht in formalen Sitzung stattfände. Der DPOC bemängelte mangelnde Transparenz übr diese informaellen Mechanismen und forderte, dass in künftigen Berichten auch über solch informelle Arbeit und Dialoge Bericht erstattet werden müsse. Es wurde außerdem beschlossen, die Arbeitsgruppen zur Darstellung des Abschlusses, zu Leistungen an Arbeitnehmer und zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts aufzulösen.
  • Die Effizienz der Kommunikation mit einzelnen Marktaufsichten und Regulierern wurde dem DPOC nicht klar. Er verlangte nach einer strukturierteren Zusammenarbeit; die angestrebte Zusammenarbeit mit der internationalen Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden (International Organization of Securities Commissions, IOSCO) wurde als Schritt in die richtige Richtung beschrieben.

Als dritter Tagesordnungspunkt wurden erste Reaktionen auf die aktualisierte Fassung des Handbuchs für den Konsultationsprozess, die derzeit zur Kommentierung steht, erörtert. Insbesondere wurden auch die Inhalte eines Stellungnahmeentwurfs der Europäischen Beratungsgruppe für Rechnungslegung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG) diskutiert. EFRAG hat vorgeschlagen, anzuregen, dass der Konsultationsprozess des IASB gemeinsam von IASB, nationalen und regionalen Standardsetzern durchgeführt werden sollte. In der Diskussion wurde deutlich, dass der DPOC dies nicht in allen Punkten unterstützt. Gemeinsame Einbindungsveranstaltungen seien sicher immer sinvoll, allerdings müsse der IASB sicherstellen, dass er eigene Kanäle zu allen Parteien offenhält.

Bei den fachlichen Themen, die als vierter Tagesordnungspunkt abgehandelt wurden, wurde unter anderem die Forderung von EFRAG erörtert, den Anwendungzeitpunkt von IFRS 10, 11 und 12 auf den 1. Januar 2014 zu verschieben. Der IASB gab an, dass er dies nicht für notwendig erachte, da viele Unternehmen sich bereits auf den 1. Januar 2013 eingestellt hätten und die neuen Übergnagsbestimmungen zusätzliche Erleichterungen bieten würden. Der Nachfrage nach dem Wegfall von Vergleichzahlen begnete der IASB mit dem Hinweis, dass er einen Dialog mit verschiedenen Nutzergruppen führe und bisher noch keine Kritik in diesem Zusammenhang gehört habe. Der DPOC fragte außerdem nach dem Prozess, mit dessen Hilfe der IASB bestimme, wann ein Dokument erneut zur Stellungnahme veröffentlicht werde. Der IASB gab an, diese Entscheidung allein und ohne Anleitung des Stabs zu treffen, musste aber eine mangelnde Transparenz in der Begründung der Schlussfolgerung einräumen. Dies soll künftig besser dokumentiert werden. Bei der Agendakonsultation widmete man sich insbesondere dem neuen Forschungsprogramm. Der DPOC an, dass deutlich werden müsse, aus welchem Grund Projekte in das Programm aufgenommen werden und welche Priorität sie haben. Er warnte, dass das Programm ein Friedhof für schwierige Fälle werden könne.

Bei der Korrespondenz wurde insbesondere ein Schreiben von Business Europe erörtert. Dabei ging es im Wesentlichen um drei große Themenfleder: die Transparenz der Aktivitäten des DPOC, die Rolle des IASB und Vertraulichkeit. Insbesondere hatte Business Europe gefordert, dass die Sitzungen des DPOC öffentlich sein sollten. Dies wurde ausführlich diskutiert, aber man gelangte zu keiner Lösung. Als Zwischenschritt sollen zuerst einmal die Berichte von den Sitzungen des DPOC ausführlicher werden. Der heute veröffentlichte Bericht ist das erste Beispiel.Die Frage der Öffentlichkeit der Sitzungen soll im Oktober weiter erörtert werden. Auch die weiteren Punkte von Business Europe wurden als sehr erachtenswert angesehen und sollen ebenfalls später weiter erörtert werden.

Den vollständigen Bericht von der Sitzung in englischer Sprache können Sie auf der Internetseite des IASB einsehen.

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