Frage 186, Vorsitzender des Komitees: Sir David, 'rückgratlos' und 'eingebrochen'. Was sagen Sie dazu?
Sir David Tweedie: Ich glaube, wir haben etwas
erlebt, von dem ich zuerst einmal hoffe, dass wir das in der
Standardsetzung nie wieder erleben werden. Ich glaube allerdings,
dass es nur eine stumpfe Drohung war, unsere Organisation "wegzupusten".
Es kam sehr sehr schnell. Wir hörten eine Rede des Kommissars, in
der es hieß, er habe die gesetzgeberischen Schritte vorbereitet,
einen "carve out" von Teilen unserer Standards vorzunehmen. Bis
jetzt können sie keine zusätzlichen Formulierungen einfügen (obwohl
ich den Verdacht hege, dass auch darüber nachgedacht werden könnte);
sie können nur Teile streichen. Das würde bedeuten, dass sie Sachen
aus der Handelskategorie in irgendeine andere Kategorie — "bis zur
Endfälligkeit gehalten" oder was auch immer — übertragen können,
ohne dass es irgendwelche Kontrollen gibt. Dann hätten Unternehmen
Posten daraus entnehmen können — und zwar nicht zum beizulegenden
Zeitwert, wie wir das fordern, sondern zum ursprünglichen
Transaktionspreis beispielsweise. Es gab keine Angaben; man hätte
nie gewusst, was passiert wäre, und plötzlich hätten wir eine Umkehr
all der Verluste gesehen, wenn die Unternehmen nicht der Meinung
gewesen wären, dass die Vermögenswerte dauerhaft im Wert gemindert
wären. Meiner Meinung nach wäre die Rechnungslegung in Europa total
außer Kontrolle geraten, wenn man von der Möglichkeit Gebrauch
gemacht hätte, einen "carve out" vorzunehmen. Unser Problem war,
dass wir ursprünglich beabsichtigten, mindestens eine Woche zur
Verfügung zu haben, um herauszufinden, ob wir es tatsächlich
geschafft haben, Äquivalenz in unseren Standards zu den Vereinigten
Staaten im Hinblick auf Umklassifizierungen herzustellen. Wir hatten
keine Woche, wir hatten nur wenige Tage. Was wir getan haben, war,
den amerikanischen Standardsetzer, die Börsenaufsicht in den
Vereinigten Staaten und die großen Prüfungsgesellschaften zu
kontaktieren und zu sagen: "Wir glauben, dass wir das hier erreicht
haben. Stimmt das?" Als wir die Frage jedoch stellten, hatten wir
keine Zeit für wie immer geartete Konsultationen — wir stellten die
Frage am Montag, und, wenn ich mich recht erinnere, die Europäische
Kommission hat am Dienstag oder am Mittwoch abgestimmt. Wir haben
auf der Sitzung erklärt: "Wenn wir feststellen, dass wir einen
Fehler gemacht haben, werden wir die Sache nochmal aufrollen." In
gewisser Weise haben wir einen Fehler bei den Übergangsbestimmungen.
Das passiert, wenn es keinen Konsultationsprozess gibt.
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