Jährlicher ECON-Meinungsaustausch mit der IFRS-Stiftung

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04.09.2023

Der jährliche Meinungsaustausch zwischen dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments (ECON) und Vertretern der IFRS-Stiftung fand heute Nachmittag statt. Erkki Liikanen, Vorsitzender der Treuhänder der IFRS-Stiftung, der IASB-Vorsitzende Andreas Barckow und der ISSB-Vorsitzende Emmanuel Faber beantworteten die Fragen der Parlamentarier.

Liikanen leitete die Sitzung ein und erläuterte noch einmal, wie der International Sustainability Standards Board (ISSB) aufgrund der globalen Nachfrage als Schwesterboard des International Accounting Standards Board (IASB) gegründet wurde und wie die Struktur der IFRS-Stiftung funktioniert.

Barckow erläuterte dann, dass die Arbeit des IASB über die Standardsetzung hinausgeht und dass 40% seiner Zeit auf die Einbeziehung der Interessengruppen verwendet wird. Bei den fachlichen Themen erwähnte er das Projekt zu primären Abschlussbestandteilen, das höchstwahrscheinlich zur Herausgabe von IFRS 18 führen wird, das Projekt zu Tochtergesellschaften ohne öffentliche Rechenschaftspflicht (das sehr wahrscheinlich in IFRS 19 münden wird) und das Projekt zu klimabezogenen Risiken in Abschlüssen.

Faber ging auf die jüngsten Meilensteine des ISSB ein (Herausgabe der ersten beiden ISSB-Standards, Übernahme der Aufgaben des TCFD, Übernahme der ISSB-Standards durch die IOSCO) und merkte an, dass ISSB und EFRAG den hohen Grad der Übereinstimmung zwischen den ISSB-Standards und den ESRS festgestellt hätten.

Die Fragen der wenigen anwesenden Parlamentarier betrafen die folgenden Themen:

  • Unterschiede zwischen den ISSB-Standards und den ESRS, Herausforderungen und Kosten für EU-Unternehmen und ob es nicht besser gewesen wäre, wenn die EU die ISSB-Standards übernommen hätte, anstatt eigene Standards zu entwickeln. Faber erläuterte die komplexe Landschaft, in der die beiden Standardsätze entwickelt wurden. Er stellte fest, dass ein hohes Maß an Übereinstimmung erreicht wurde und dass die Liste der Themen, in denen sich die beiden Sätze unterscheiden, sehr klar begrenzt ist. Er betonte, dass die beiden Standardsetzer ein gemeinsames Ziel verfolgen und dass ein Vergleichswerkzeug helfen wird, sich in den Unterschieden zurechtzufinden.
  • Zusammenarbeit mit EFRAG. Liikanen wies darauf hin, dass die Zusammenarbeit beim Thema Klima gut verlaufen sei, insbesondere da Klima ein globales Thema sei, das Interessengruppen in aller Welt betreffe. Das Hauptziel war es, eine doppelte Berichterstattung zu vermeiden.
  • Sind ESG-Fragen in den Standards des IASB berücksichtigt. Barckow erklärte, dass die IASB-Standards risikoagnostisch sind, sodass alle Risiken in der Berichterstattung berücksichtigt werden müssen, ob sie nun umwelt-, sozial- oder Governance-bezogen sind oder nicht.
  • Besteht die Gefahr einer Überregulierung. Liikanen erklärte, dass seiner Meinung nach ein Aspekt der Überregulierung die doppelte Berichterstattung sei und der ISSB mit den anderen Standardsetzern daran arbeite, dies zu vermeiden. Faber fügte hinzu, dass bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung derzeit eher die Gefahr einer Unterregulierung bestehe. In Bezug auf die Finanzberichterstattung fügte Barckow hinzu, dass die Bemühungen um eine Verringerung der Regulierung zwar immer lobenswert seien, dass aber ein feines Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen der Interessengruppen und Rechtskreise gefunden werden müsse.

Eine Aufzeichnung der Sitzung ist auf der Internetseite des Europäischen Parlaments verfügbar. Der Meinungsaustausch beginnt um 15:13 Uhr. Bitte beachten Sie, dass die Audiooptionen auch eine Übersetzung in deutsche Sprache umfassen. Die von Liikanen, Barckow und Faber verwendeten Präsentationsfolien sind ebenfalls verfügbar (nur in englischer Sprache).

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