Mitschrift von der
Sitzung der Treuhänder der IASC-Stiftung
Washington, 8. Juli 2008
Teil der Diskussion, der nicht die
Vorschläge zur Überarbeitung der Satzung betraf
Vorschläge zur Zukunft des Beirats
(Standards Advisory Council, SAC)
Vorschläge bezüglich der Zukunft des SAC sind Teil der
zweiten Phase der Überarbeitung der Satzung. Der Vorsitzende
hielt fest, dass aufgrund der demnächst endenden Amtszeit
des Vorsitzenden des SAC, Nelson Carvalho, ein
Unterausschuss gebildet worden sei, um Ideen zur Zukunft des
SAC zusammenzutragen. Dies soll dem neuen Vorsitzende dabei
helfen, sich der Verantwortlichkeiten bewusst zu sein, die
sich vor dem Hintergrund dieser Vorschläge ändern könnten.
Philip Laskawy, der stellvertretende Vorsitzende der
IASCF und der Vorsitzende des Unterausschusses des SAC,
stellte die Empfehlungen des Unterausschusses vor. Der
Schwerpunkt lag darauf, die Rolle des SAC zu stärken, ihn
besser in die Gesamtstruktur der IASCF einzubinden und den
Prozess effektiver zu gestalten. Die Empfehlungen betreffen
die frage, was der SAC tun soll, wer teilnehmen solle und
wie viele Zusammenkünfte es geben solle. Der Unterausschuss
sprach die folgenden Empfehlungen aus:
| Die Hauptaufgabe des SAC liegt darin, den Board zu
beraten.
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| Der Position des Vorsitzenden des SAC sollte alle
drei Jahre neu besetzt werden.
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| Es gibt Unterstützung für zwei Gesamtzusammenkünfte
und ein regionales Treffen, aber dieser Vorschlag wird
zur Diskussion gestellt und später beschlossen.
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| Mitglieder des SAC sollten hauptsächlich Personen
sein, die als Stellvertreter angemessener Organisationen
agieren. Den Treuhändern sollte die Möglichkeit gegeben
werden, einige Einzelpersonen als Mitglieder zu
ernennen, die nicht stellvertretend für Organisationen
stehen. Dies würde vom derzeitigen Ansatz abweichen,
nach dem Mitglieder des SAC als Einzelpersonen und nicht
als Vertreter von Organisationen ernannt werden. Laskawy
hielt fest, dass dies die bedeutendste Änderung
bezüglich des SAC sei, die empfohlen werden würden.
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Bezüglich des letzten Vorschlags zur Zusammensetzung
sagte der geschäftsführende Direktor der IASCF aus, dass die
Vorstellung dahinter liege, dass ein Stellvertreter einer
Organisation als Verbindungsglied zwischen dem SAC und
dieser Organisation dienen würde. Daher würde der
Stellvertreter nicht notwendigerweise ein Angestellter oder
ein Mitglied dieser Organisation sein müssen, sondern die
Organisation würde helfen, eine geeignete Verbindungsperson
auszuwählen. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass all
diese Empfehlungen im Rahmen der derzeitigen Formulierungen
der Satzung abgedeckt seien und dass daher eine Änderung der
Satzung nicht notwendig sei.
Der gegenwärtige Vorsitzende des SAC, Nelson Carvalho,
äußerte seine Meinung wie folgt, die er auch zuvor dem
Unterausschuss mitgeteilt hat und die in das Dokument
aufgenommen worden war, das den Treuhändern vorlag:
| Es sollte eine angemessene Mischung von
Stellvertretern von Organisationen und von
Einzelpersonen geben.
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| Es sollte ein Einführungssitzung geben, um die neuen
Mitglieder einzubinden und sie auf ihre Verantwortungen
hinzuweisen.
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| Es sollte Mechanismen geben, um im Falle der
Nichteinbringung von Mitgliedern tätig werden zu können.
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| Eine Untergliederung in Einzelsitzungen während der
Gesamtzusammenkünfte sollte beibehalten werden.
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| Abstimmungen im SAC sollten möglichst selten
gehalten werden.
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| Rückmeldungen aus dem IASB und von den Treuhändern
bezüglich vom SAC erteilter Ratschläge sollten verstärkt
werden.
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| Der Vorsitzende unterstützt die Idee von regionalen
Treffen.
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| Der zukünftige Vorsitzende sollte aus den reihen der
gegenwärtigen Mitglieder gewählt werden, denn ihre
Erfahrung wird den Übergang erleichtern. Außerdem könne
der neue Vorsitzende bereits bei der Sitzung im
November 2008 mitwirken.
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Der Vorsitzende der IASCF fragte die Treuhänder nach
ihrer Meinung zu regionalen SAC-Sitzungen, da dies eine
offene Frage bei den Empfehlungen des Unterausschusses
geblieben war. Er stellte klar, dass es zwei
Gesamtzusammenkünfte geben werde und darüber hinaus mehrere
öffentliche regionale Treffen, um den SAC-Mitgliedern, den
Treuhändern und anderen Betroffenen in der Region, die nicht
im SAC vertreten sind, die Möglichkeit zu geben,
aufsichtsrechtliche oder praktische Fachfragen zu erörtern,
die für eine bestimmte Region spezifisch sind. Verschiedene
Treuhändern stimmten der Idee der regionalen Sitzungen zu.
Ein Treuhänder wies darauf hin, dass regionale Treffen einen
bedeutenden Aufwand an Zeit und Mühen für den Vorsitzenden
bedeuten würden. Daher schlug er vor, eine Möglichkeit für
den stellvertretenden Vorsitzenden des SAC offen zu halten,
damit dieser als weitere Ressource für regionale Aktivitäten
zur Verfügung stehen könne, um das Verständnis regionaler
Sachfragen zu vertiefen. Ein Treuhänder erhob Bedenken, die
Anzahl der Gesamtzusammenkünfte von drei auf zwei zu
verringern. Dies gelte besonders vor dem Hintergrund der
langen Zeiträume zwischen den Sitzungen. Daher schlug er
vor, die drei Gesamtzusammenkünfte zusätzlich zu den
regionalen treffen beizubehalten.
Hinsichtlich der Größe und der Zusammensetzung des SAC
sagten einige Treuhänder, dass es schwer werden würden,
weniger als die bisherigen 40 Mitglieder zu haben und
trotzdem niemanden auszugrenzen, auch wenn diese Größe die
Effizienz beeinträchtigen könne. Andere Treuhänder hielten
jedoch fest, dass die Qualität der Mitglieder für die
Effizienz bedeutender sei und die würde durch den
Auswahlprozess der Organisationen sichergestellt. Allgemein
gab es Zustimmung für den Vorschlag, mehr Vertreter von
Organisationen zu benennen.
Auf Grundlage der Diskussionen kamen die Treuhänder zu
folgenden Entschlüssen:
| Es gab Unterstützung für eine Struktur, die
hauptsächlich aus Vertretern von Organisationen besteht,
mit Aufnahme einiger Einzelpersonen.
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| Es gab Unterstützung für mehr regionale Aktivitäten,
aber die Häufigkeit der Gesamtzusammenkünfte und der
regionalen Treffen wird später entschieden werden, wenn
der neue Vorsitzende ausgewählt worden ist.
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| Bezüglich der Rückmeldungen an den SAC könne die
folgenden Möglichkeiten gewählt werden:
- Der Stab des IASB könnte in den
Sitzungsunterlagen vermerken, wenn der SAC eine
Sichtweise zu einem bestimmten Thema ausgedrückt
hat, und der IASB könnte diese Sichtweisen auf den
öffentlichen Sitzungen erörtern.
- Die IASCF könnte auch einen Teil ihrer
öffentlichen Sitzungen der Erörterung der
Sichtweisen, die auf den SAC-Sitzungen erarbeitet
werden, widmen und Fragen bestimmen, die auf der
nächsten SAC-Sitzung erörtert werden sollten.
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Überprüfung der langfristigen Finanzierung
der IASC-Stiftung
Der Direktor der IASC-Stiftung gab einen ganz kurzen
Bericht zum derzeitigen Stand der Bemühungen, eine stabile
langfristige Finanzierungsgrundlage für die Stiftung
sicherzustellen.
In verschiedenen Ländern sind diverse Prozesse
eingeleitet worden, um dies zu erreichen. In Indien, Spanien
und möglicherweise Israel organisieren die Börsen einen
Abgabensammelprozess für registrierte Unternehmen. In Kanada
befindet sich ebenfalls ein Abgabensammelsystem im Aufbau,
der von der Wertpapieraufsicht und dem Standardsetzer
organisiert wird.
Derzeit sind rund 13,7 Millionen englische Pfund der
gesuchten 16 Millionen englischen Pfund Jahresbeiträge für
die Stiftung gesichert. Die Abgabensysteme funktionieren, da
sie bei der Beibringung der zugesagten Finanzierungsmittel
erfolgreich waren. Über diese Systeme wird etwa die Hälfte
des Budget eingesammelt.
Bericht des IASB-Vorsitzenden
Der IASB-Vorsitzende berichtete über die Aktivitäten
des IASB. Er hob die Projekte in Bezug auf das
Arbeitsabkommen zwischen dem IASB und dem FASB hervor und
wies darauf hin, dass das Ziel sei, diese Projekte bis 2011
abzuschließen. Die beiden Boards waren im April
zusammengekommen, um zu erwägen, wie diese Frist am besten
einzuhalten sei. Sie haben die Projekte nicht geändert, aber
ihnen wurde klar, dass sie den Umfang eines jeden Projekts
sorgfältig überdenken müssen und auch aufhören müssen, immer
neue Sachverhalte aufzunehmen, die innerhalb des Projekts
behandelt werden sollen. Hinsichtlich der Konvergenzprojekte
hob der Vorsitzende hervor, dass vor dem Hintergrund der
Finanzmarktkrise (1) die Bewertung zum beizulegenden
Zeitwert und (2) die Ausbuchung von Finanzinstrumenten am
dringlichsten seien. Es wurden einige Fragen gestellt nach
mehr Informationen zum Projekt zur Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert, zu den Wechselwirkungen zwischen dem
Projekt zum Rahmenkonzept und dem Projekt zu Eigen- und
Fremdkapital und zu einigen anderen Projekten, die nicht
Teil des Arbeitsabkommens sind, einschließlich des IFRS für
nicht börsennotierte Unternehmen (vormals IFRS für KMU).
Der Vorsitzende des IASB wies darauf hin, dass die
Priorität einiger Projekte erhöht worden sei, um auf die
Finanzmarktkrise zu reagieren. Er hob hervor, dass die drei
zentralen Sachverhalte die folgenden seien: (1) Bewertung
von besicherten Darlehen – dafür wurde eine
Expertenberatungsgruppe eingerichtet, (2) Konsolidierung –
dazu wird dem Board im Juli ein vorläufiger Entwurf
vorgestellt und (3) Ausbuchung von Finanzinstrumenten –
diesbezüglich schlägt der Board vor, das Projekt auf die
aktive Agenda aufzunehmen (derzeit Forschungsagenda). Die
IASB-Direktoren für das Konsolidierungsprojekt und das
Ausbuchungsprojekt gaben auf verschiedenen Fragen der
Treuhänder zu diesen Projekten Auskunft.
Der Vorsitzende der IASCF fragte die Treuhänder, ob sie
zustimmten, dass zwei der Forschungsprojekte – Eigen- und
Fremdkapital und Ausbuchung von Finanzinstrumenten – auf die
aktive Agenda gehoben werden sollten. Die Treuhänder
stimmten zu, dass dies geschehen solle.
In Beantwortung eines Kommentars einer Treuhänder, ob es
nicht irgendeine Art von Notfallverfahren geben solle, um
schnell auf dringliche Sachverhalte reagieren zu können (wie
beispielsweise die Finanzmarktkrise), wies der
IASCF-Vorsitzende darauf hin, dass man Notfallverfahren in
den zweiten Teil der Überarbeitung der Satzung aufnehmen
solle. Der IASB-Vorsitzende wies darauf hin, dass man auch
beabsichtige, Gespräche am Runden Tisch zum Konsolidierungs-
und zum Ausbuchungsprojekt abzuhalten, um diese Sachverhalte
zu beschleunigen.
Bericht des SAC-Vorsitzenden
Der SAC-Vorsitzende stellte die Ansichten der
SAC-Mitglieder vor, die auf der Sitzung im Juni 2008 zu
verschiedenen Sachverhalten auf der Agenda des IASB geäußert
worden waren.
| Es gab allgemeine Unterstützung für die Sachverhalte
auf der Agenda des IASB, aber einige SAC-Mitglieder
empfahlen, dass der Konsultationsprozess nicht geopfert
werden sollte, um dem Druck hinsichtlich des Abschlusses
von Projekten von Seiten der Aufsichtsbehörden
nachzugeben.
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| Es gibt Unterstützung für das
Konsolidierungsprojekt.
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| Es wurde empfohlen, dass Ausbuchungsprojekt mit dem
Konsolidierungsprojekt zu koordinieren, da diese
zusammenhängen.
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| Es gab kein Ablehnung gegenüber Projekten auf der
aktiven Agenda, aber es wurde empfohlen, die Priorität
von Projekten zu verringern, die nicht Teil des
Arbeitsabkommens sind, um die im Arbeitsabkommen
genannte Frist 2011 zu halten.
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| Es gab allgemeine Unterstützung für das Projekt zu
Eigen- und Fremdkapital, aber SAC-Mitglieder empfahlen,
dass die Sachverhalte des Rahmenkonzepts, die auch
Auswirkungen auf dieses Projekt hätten, berücksichtigt
würden.
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Hinsichtlich der Überarbeitung der Satzung waren die
Bedenken bereits im ersten Teil der Sitzung geäußert worden.
(Die Übersetzung des Teils der Mitschrift, der die
Überarbeitung der Satzung betrifft, steht Ihnen auf unserer
Seite zur Überarbeitung der Satzung zur Verfügung.)
Der Agendaausschuss des SAC schlug vor, dass der Board
sich im November den folgenden Themen mal wieder widmen
solle: Erlöserfassung, Rahmenkonzept, Konsolidierung,
Finanzinstrumente und der Expertenrat, Darstellung des
Abschlusses und nicht börsennotierte Unternehmen. Auch
nichtfachliche Fragen in Bezug auf die Einführung dieser
IFRS sollten erörtert werden, insbesondere die Frage, was
die Probleme bei der ersten Anwendung sein werden und wie
diese in bestimmten Rechtskreisen gelöst wurden. Der SAC
würde auch gerne den neuen IFRIC-Koordinator zu der
SAC-Sitzung im November einladen, um zu erörtern, wie sich
IFRIC der Einführungsaktivitäten annehmen wird. Der SAC
würde auch gerne die Gelegenheit ergreifen, Erfahrungen zu
Überprüfungen nach der Einführung auszutauschen.
Im Hinblick auf die Protokolle des SAC fragte ein
Treuhänder, ob es vor dem Hintergrund der vorher gemachten
Vorschläge zur Zukunft des SAC mehr Versuche geben solle,
eine Mehrheitsmeinung zu finden, die den Rat des SAC an den
IASB darstellen würde (in anderen Worten, solle es nicht
mehr Abstimmungen zu Sachverhalten geben?). Um die
verschiedenen Ansichten einzufangen, schlug der
SAC-Vorsitzende vor, dass ein oder mehrere Boardmitglieder
zusammenfassen, was sie als Schlüsselthemen beim SAC
ansähen. Dann würde ein SAC-Mitglied sicherstellen, dass die
Zusammenfassung vollständig ist. Er wies darauf hin, dass
der SAC versucht habe, nie einen Vorzug bezüglich der
Meinungen von Mitgliedern, die sich auf der Sitzungen
äußerten, gegenüber denjenigen auszurücken, die dies nicht
tun. Er äußerte die Meinung, dass eine Verbesserung der
Verfahrensweisen im Rahmen der Erörterung des zukünftigen
Vorgehens des SAC angegangen werden könnten.
Bericht des Aufsichtsausschusses für
den Konsultationsprozess
Der IASB wird eine Überprüfung der Effektivität der
Arbeitsgruppen des IASB durchführen. Das Ziel ist, zu
bestimmen, wie Arbeitsgruppen besser funktionieren könnten,
und Meinungen dazu von allen gegenwärtigen mitgliedern von
Arbeitsgruppen einzuholen. Bezüglich des zeitlichen Rahmens
war zunächst als Frist die letzte IASCF-Sitzung des Jahres
angepeilt worden (Oktober 2008), aber da die Überarbeitung
der Satzung höhere Priorität hat, peilt man jetzt den
Abschluss für den Januar 2009 an.
Der Stab der IASCF hat den Treuhändern einen ersten
Entwurf von Änderungen am Handbuch zum Konsultationsprozess
zur Verfügung gestellt, um alle durchgeführten Aktivitäten
widerzuspiegeln. Während des Prozesses entstand eine
Diskussion, wie weit Auswirkungsanalysen definiert werden
sollten und ob diese Einschätzungen im Einklang mit dem
Rahmenkonzept stünden. Es folgte einige Diskussion unter den
Treuhändern zu Auswirkungsanalysen. Vor allem ging es um die
Frage, ob der IASB der Richtige sei, um solche Analysen
durchzuführen, oder ob es nicht angemessener sei, dies durch
ein Analyseunternehmen aus der Wirtschaft vornehmen zu
lassen. Einige wiesen darauf hin, dass Auswirkungsanalysen
wichtig seien, da die makro-ökonomischen Folgen Bedeutung
für die Unterstützung der Bilanzierungsentscheidungen des
Standardsetzers hätten. Da eine weitere Diskussion zu
Auswirkungsanalysen notwendig ist, wird das Handbuch zum
Konsultationsprozess später noch einmal erörtert werden.
Schließlich wurden die Treuhänder gefragt, ob es weitere
Themen gebe, die für die nächste gemeinsame Sitzung mit dem
IASB im September auf die Tagesordnung genommen werden
sollten. Es wurden keine weiteren Themen genannt.
Diese Zusammenfassung basiert auf Notizen, die von Beobachtern bei der Sitzung gemacht wurden. Sie
ist nicht als offizielle oder endgültige Zusammenfassung zu verstehen.
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