Bericht von der Sitzung des IFRS-Beirats im Oktober 2014

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05.11.2014

Der IASB stellt auf seiner Internetseite einen Bericht von der Sitzung des IFRS-Beirats zur Verfügung, die am 13. und 14. Oktober 2014 in London stattfand. Die wichtigsten Themen bei den Erörterungen waren die Risiken, denen sich die IFRS-Stiftung gegenüber sieht, und die Chancen, die sich daraus ergeben, das IASB-Forschungsprojekt zu Wesentlichkeit und die weitere Erörterung der Zukunft der Unternehmensberichterstattung. Der Beirat erörterte außerdem die Fortschritte bei der Angabeninitiative, den Ansatz bei der Überprüfung der Struktur und der Wirksamkeit der IFRS-Stiftung und die Auswirkungen des Rahmenkonzepts auf langfristige Investitionstätigkeit.

Der Bericht, der von der Vorsitzenden Joanna Perry selbst verfasst wurde, hält Folgendes fest:

  • Die Mitglieder wurden über den aktuellen Stand der Arbeiten des IASB informiert. Insbesondere ging es um den Fortschritt, die Schwierigkeiten und die Komplexität des Versicherungsprojekts und die Erwägung von langfristiger Investitionstätigkeit in den IFRS.  Auch über den aktuellen Stand der Überlegungen der Treuhänder wurden die Mitglieder des Beirats informiert. Insbesondere ging es dabei um den Ansatz bei der Überprüfung der Struktur und der Wirksamkeit der IFRS-Stiftung
  • Der Beirat wurde über den Fortschritt bei der Angabenintiativeinformiert. Der Beirat machte folgende Anmerkungen:
    • Er unterstützt die Initiative.
    • Der Beirat wies darauf hin, dass weltweit bereits verschiedene Initiativen in diese Richtung existieren; dies weise auf eine Änderung in der Grundeinstellung hin; der Stab des IASB wurde ermutigt, sich mit den Initiatoren auseinanderzusetzen und ihre Gründe und Erfahrungen zu eruieren.
    • Die Mitglieder hielten fest, dass sorgfältig erwogen werden müsse, wie nicht auf den IFRS beruhende Informationen eingebunden werden können.
    • Der Anwendungsbereich des Projekts müsse sorgfältig gewählt werden, um Klarheit zu gewährleisten und das Projekt nicht ausufern zu lassen.
  • Der Beirat erörterte die Zukunft der Unternehmensberichterstattung. Es ging dabei um die Frage, ob die Rolle des IASB in den verschiedenen Initiativen - insbesondere dem Dialog zu Unternehmensberichterstattung (Corporate Reporting Dialogue, CRD) - angemessen sei. Der Beirat hielt fest, dass der IASB an der Spitze solcher Bewegungen bleiben müsse, um die künftige Relevanz der Arbeit des IASB zu erhalten. 
  • Der Beirat erörterte dann sowohl im Plenum als auch in Einzelgruppensitzungen des IASB-Projekt zu Wesentlichkeit. Obwohl es ein reines Fachthema ist, hatte der Agendasetzungsausschuss dieses Thema aufgenommen, da es die Finanzberichterstattung auf strategischer Ebene durchzieht. Der Beirat kam übergreifend zu folgenden Ergebnissen:
    • Er unterstützt den IASB in der Ansicht, dass das Konzept der Wesentlichkeit ein Mittel sein kann, die Wirksamkeit von Angaben zu verbessern.
    • Die grundlegende Definition von Wesentlichkeit sollte weiterhin Bestandteil der IFRS sein.
    • Es wurde anerkannt, dass die Angabe von zu viel unwesentlichen Informationen relevante Informationen verschleiern kann.
    • Es ist eine Änderung im Verhalten notwendig, und die Aufgabe des IASB liegt darin, diese Verhaltensänderung zu ermöglichen oder zu erleichtern.
    • Aus- und Weiterbildung ist wichtig in diesem Zusammenhang.
  • Der Beirat ließ sich über die Strategie des IASB in Bezug auf die Einbindung der Anleger informieren. Er hielt Folgendes fest:
    • Der Stab wurde aufgefordert, zu überlegen, wie der Beirat hier helfen kann. Er wies darauf hin, dass er über bedeutende Kontakte zu Analysten verfügt, die genutzt werden können.
    • Es wurde betont, dass es wichtig ist, dass der IASB sich weiterhin auf die Einbindung der Anleger stützt und dass er transparent über seine Bemühungen informiert.
    • Es wurde daran erinnert, dass auch die Kosten für Ersteller im Hinterkopf zu behalten sind, wenn man mit Anlegern spricht.
    • Es wurde erwogen, ob der Stab um Mitglieder mit Anlegererfahrung bereichert werden kann.
  • Der Beirat wendete sich dann der Frage zu, welche Risiken die Mitglieder für die größten halten, denen sich die IFRS-Stiftung gegenüber sieht, und welche Chancen sich daraus ergeben mögen. Die hierfür angesetzte Zeit wurde allerdings als nicht ausreichend angesehen, und die Sitzung im kommenden Februar soll für weitere Erörterungen genutzt werden.
  • Weiteres Thema bei der Sitzung waren die Auswirkungen der Frage der langfristigen Finanzierungstätigkeit auf das Rahmenkonzept. Dazu hielten die Mitglieder fest:
    • Standards sollten neutral sein und keiner Art von Finanzierungstätigkeit den Vorzug geben.
    • Der Schwerpunkt sollte darauf liegen, Transparenz herzustellen und den Anlegern zu gestatten, informierte Entscheidungen zu treffen.
    • Es wurden aber auch Bedenken im Hinblick auf Volatilität geäußert.
    • Es wurde ein Bericht der B-20 zur Kenntnis genommen, dass Rechnungslegungsstandards langfristige Finanzierungstätigkeit nicht behindern.

Die nächste Sitzung des IFRS-Beirats wird am 23. und 24. Februar 2015 in London stattfinden.

Den vollständigen Bericht von der Sitzung in englischer Sprachen finden Sie auf der Internetseite des IASB.

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