IASB-Vorsitzender erörtert die Zukunft der IFRS-Rechnungslegungsstandards

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07.12.2021

Bei der diesjährigen Jahreskonferenz des amerikanischen Instituts der Wirtschaftsprüfer (American Institut of Certified Public Accountants, AICPA) hielt der Vorsitzende des IASB, Andreas Barckow eine Rede zu Nachhaltigkeit, den gegenwärtigen und künftigen Prioritäten des IASB und zur Konvergenz mit dem FASB.

Barckow erörterte insbesondere folgende Punkte:

  • Nachhaltigkeitsbezogene Finanzangaben — Er wies darauf hin, dass das Thema Nachhaltigkeit bereits in der Finanzberichterstattung angekommen ist und dass auch die IFRS bereits genutzt werden können, um über entsprechende Chancen und Risiken zu berichten. Barckow verwies auch auf die Gründung des International Sustainability Standards Board (ISSB), der eine globale Grundlinie von anlegerorientierten, nachhaltigkeitsbezogenen Angabestandards schaffen soll. Der ISSB und der IASB werden unabhängig voneinander arbeiten, aber die "Verbindung zwischen den Vorschriften zur Rechnungslegung und den Angaben zur Nachhaltigkeit ist von wesentlicher Bedeutung", und IASB und ISSB werden darauf achten, dass es zwischen den eher rückwärtsblickenden IFRS und den in die Zukunft gerichteten Standards des ISSB keine Lücken, keine Reibungen und keine unnötigen Überschneidungen geben wird.
  • Aktuelles Arbeitsprogramm — Barckow hob drei wichtige Projekte hervor, an denen der IASB derzeit arbeitet: (1) Primäre Abschlussbestandteile mit den Kernelementen Schaffung einer besseren Struktur für die Gewinn- und Verlustrechnung, Verbesserung der Art und Weise, wie Unternehmen Informationen aggregieren und disaggregieren, und Verpflichtung zur Angabe von Informationen über einige von der Unternehmensleitung definierte Erfolgskennzahlen, (2) Überprüfungen nach der Einführung der Konsolidierungsstandards des IASB (IFRS 10, 11 und 12) und des Standards für Finanzinstrumente (IFRS 9), die zu ergeben scheinen, dass die Standards wie beabsichtigt funktionieren, und (3) Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten, wo er insbesondere auch auf die Frage der Wiedereinführung der Abschreibung einging.
  • Agendakonsultation und zukünftiges Arbeitsprogramm — Barckow erwähnte, dass der Stab die Rückmeldungen aus der jüngsten Agendakonsultation des IASB prüft. Einige Themen, die sich aus den bisherigen Rückmeldungen herauskristallisiert haben, seien: "Achten Sie darauf, wie viele Änderungen Sie den Interessengruppen auferlegen; reservieren Sie Zeit für die Arbeit mit dem neuen ISSB sowie für neu aufkommende Themen; und unternehmen Sie etwas in Bezug auf immaterielle Vermögenswerte". Zu den von den Interessengruppen vorgeschlagenen neuen Projekten gehören Klimarisiken, Kryptowährungen und damit verbundene Transaktionen, Unternehmensfortführung, immaterielle Vermögenswerte und die Kapitalflussrechnung. Einige dieser Projekte könnten vielleicht besser vom ISSB bearbeitet werden, während andere gemeinsam mit dem ISSB durchgeführt werden könnten.
  • Konvergenz — Barckow wies darauf hin, dass die Erzielung von Konvergenz der Standards und die Aufrechterhaltung der Konvergenz zwei unterschiedliche Herausforderungen sind. Beide Boards haben eine Verpflichtung gegenüber ihren Anwendern und sonstigen Interessengruppen und wollen auf Probleme reagieren, die ihnen gemeldet werden. Darüber hinaus hat jeder Board seine eigenen Prozesse und Konsultationsschritte, die er einhalten muss. Es sei jedoch wichtig, dass sich die beiden Boards weiterhin über wichtige Themen austauschen und zum Nutzen der Interessengruppen zusammenarbeiten.

Das Manuskript der englischsprachigen Rede finden Sie auf der Internetseite des IASB.

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