Britischer ASB veröffentlicht Bericht zur Entschlackung von Abschlüssen

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06.04.2011

Der britische Standardsetzer (Accounting Standards Board, ASB), der unter dem Dach des britischen Rats für Rechnungslegung (Financial Reporting Council, FRC) arbeitet, hat einen Bericht über die Entschlackung von Abschlüssen veröffentlicht: 'Cutting Clutter: Combating clutter in annual reports'.

Der Bericht ist eine Folgepublikation zu dem im Juni 2009 veröffentlichten Papier Taten sagen mehr als Worte: Prinzipien und Handlungsvorschläge für eine relevantere und weniger komplexe Gestaltung der Finanzberichterstattung durch Unternehmen. Er enthält Empfehlungen und Methoden für die Entschlackung von Abschlüssen, die nach den gegenwärtigen Rechnungslegungsvorschriften (einschließlich IFRS) erstellt sind.
  • Es wird dazu aufgerufen, Barrieren zu beseitigen, die eine Entschlackung verhindern. Dazu gehört, sich auf Wesentlichkeit zu konzentrieren, seit langem in gedruckten Geschäftsberichten enthaltene Erklärungen mal wieder durchzusehen und in einen Austausch mit den Anlegern zu treten.
  • Es wird empfohlen, Verhaltensweisen zu ändern, die derzeit eine Entschlackung verhindern. Der Bogen reicht dabei von "einfach ständig Angaben wiederholen, die in früheren Jahren gemacht wurden" bis zu "Aussagen nur aus Angst vor Fragen der Aufsichtsbehörden aufnehmen".
  • Es werden Angabehilfen angeboten, die den Erstellern helfen können, ihre Abschlüsse zu entschlacken. Dazu gehören erläuternde Beispiele zur Führungsstruktur und zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie zu anteilsbasierten Vergütung.

In Bezug auf Wesentlichkeit wird im Bericht Folgendes festgehalten:

In IAS 1 heißt es: "Ein Unternehmen braucht einer bestimmten Angabepflicht eines IFRS nicht nachzukommen, wenn die Information nicht wesentlich ist." Und dennoch sind es genau diese unwesentlichen Angaben, die wir in Berichten finden und als Schlacke definieren. Wird diese Aussage nicht verstanden, kommt sie nicht an oder muss sie verfeinert werden, um die Grundeinstellung, alles aufzunehmen, zu ändern?

Einer der Hauptgründe, die die von uns interviewten Personen dafür angaben, alles aufzunehmen, war "mangelndes Vertrauen, die Entscheidung treffen zu können, welche Angaben wesentlich und welche unwesentlich sind". Offensichtlich ist der Mangel an Klarheit in Bezug darauf, was Wesentlichkeit im Hinblick auf Angaben bedeutet, weiterhin eine bedeutende Barriere bei der Erstellung und Prüfung von Abschlüssen.

Die Forderung, den Umfang von Angaben in Abschlüssen zu verringern, ist in letzter Zeit lauter geworden. Wie im März 2011 berichtet haben auf Bitte des IASB das Institut der Wirtschaftsprüfer von Schottland (Institute of Chartered Accountants of Scotland, ICAS) und das Institut der Wirtschaftsprüfer von Neuseeland (New Zealand Institute of Chartered Accountants, NZICA) ein Projekt gestartet, mit dem das Ziel verfolgt wird, den Umfang der Angabevorschriften in den IFRS zu verringern.

Der ASB hofft, dass der nun vorgelegte Bericht Debatten und Aktionen in diesem Bereich auslösen wird, und erbittet Stellungnahmen bis zum 30. September 2011. Die englischsprachige Presseerklärung des ASB auf der Internetseite des FRC enthält eine Verknüpfung auf den Bericht.

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