Juni

Spanische Übersetzungen von Frage- und Antwortdokumenten zum IFRS für KMU

25.06.2012

Der IASB stellt auf seiner Internetseite spanische Übersetzungen der vier finalisierten Frage- und Antwortdokumente zum IFRS für KMU zur Verfügung, die die Arbeitsgruppe für die Einführung des IFRS für KMU (SME Implementation Group, SMEIG) 2012 veröffentlicht hat.

Spanische Übersetzungen der drei Frage- und Antwortdokumente aus dem Jahr 20112 wurden bereits im Mai 2012 veröffentlicht, sodass jetzt alle Frage- und Antwortdokumente, die von SMEIG herausgegeben wurden, in spanischer Übersetzung vorliegen.

Die Fragen und Antworten sind nicht verpflichtende Leitlinien für die Umsetzung des International Financial Reporting Standard für kleine und mittelgroße Unternehmen (IFRS für KMU), die von SMEIG in der Form von Frage- und Antwortdokumenten herausgegeben und die interessierten Kreisen zeitnah allgemein zugänglich gemacht werden.

Derzeit werden keine neuen Fragen und Antworten entwickelt, da der IASB eine umfassende Überprüfung des IFRS für KMU aufgenommen hat, die auf seiner Junisitzung offiziell in das Arbeitsprogramm aufgenommen wurde. Im Rahmen dieser Überprüfung soll auch untersucht werden, ob die bisher veröffentlichten Fragen und Antworten in den Standard aufgenommen und damit zu verbindlichen Leitlinien werden sollen.

Alle Frage- und Antwortdokumente sind Ihnen hier auf der Internetseite des IASB zugänglich.

IAASB bittet um Stellungnahmen im Zusammenhang mit der künftigen Ausgestaltung von Prüfungsberichten

25.06.2012

Der International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB), das für internationale Prüfungsfragen zuständige Gremium, hat eine Einladung zur Stellungnahme mit dem Titel 'Verbesserung des Prüfungsberichts' veröffentlicht, in der die mutmaßliche Ausrichtung der künftigen Standardsetzungsvorschläge des IAASB im Hinblick darauf enthalten sind, wie verbessert werden kann, was und wie Prüfer im Einklang mit den internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing, ISA) berichten.

In der Einladung zur Stellungnahme wird auf der Grundlage von Untersuchungen und den Stellungnahmen zum Konsultationspapier des IAASB vom Mai 2011 geschlussfolgert, dass es einen klaren Bedarf dafür gebe, dass Prüfer größere Transparenz über bedeutende Sachverhalte im Abschluss und die Durchführung der einzelnen Prüfungen bieten. Des Weiteren ist der IAASB zu dem Schluss gekommen, dass sinnvolle Veränderungen jetzt anstelle von schrittweisen Veränderungen im Laufe der Zeit als notwendig angesehen werden, um die Informationsbedürfnisse von Adressaten geprüfter Abschlüsse besser zu erfüllen.

In der Einladung zur Stellungnahme sind die folgenden bedeutenden Vorschläge enthalten:

  • Kommentierung durch den Prüfer. Zusätzliche Informationen würden in den Prüfungsbericht aufgenommen, um Sachverhalte hervorzuheben, die nach Meinung des Prüfers für das Verstehen des geprüften Abschlusses und der Prüfung durch den Adressaten am wichtigsten sind. Diese Informationen würden für Unternehmen des öffentlichen Interesses vorgeschrieben – welche mindestens die börsennotierten Unternehmen umfassen würden – und könnten im Rahmen des Ermessens des Prüfers auch für andere Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Nach Ansicht des IAASB steht das neue Konzept von Kommentierung durch den Prüfer im Einklang mit den Paragrafen zur Betonung von Wesentlichkeit und andere Sachverhalten, die in manchen Prüfungsberichten enthalten sind, und baut darauf auf. Es stelle auch eine Reaktion auf Rufe nach ähnlichen Reformen durch die US-amerikanische Aufsichtsbehörde für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Public Company Accounting Oversight Board, PCAOB) und die Europäische Kommission dar.
  • Annahme der Unternehmensfortführung. Im Prüfungsbericht wären eine Schlussfolgerung des Prüfers, wie sachgerecht die Annahme der Unternehmensfortführung durch die Unternehmensführung bei der Erstellung des Abschlusses war, und eine explizite Aussage dazu enthalten, ob wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf die Annahme der Unternehmensfortführung identifiziert wurden. Der Bericht würde auch eine Beschreibung der Verantwortlichkeiten der Unternehmensführung in Bezug auf die Annahme der Unternehmensfortführung enthalten.
  • Andere Informationen, die im Abschluss enthalten sind. Der Bericht würde eine Erklärung des Prüfers enthalten, ob irgendwelche wesentlichen Inkonsistenzen zwischen dem geprüften Abschluss und anderen Informationen auf Grundlage des Lesens anderer Informationen durch den Prüfer identifiziert wurden, wobei die Informationen, die vom Prüfer zur Kenntnis genommen wurden, einzeln zu identifizieren sind.
  • Andere Sachverhalte. Weitere Vorschläge zur Verbesserung der Klarheit und Transparenz von Prüfungsberichten zu Prüfungen, die im Einklang mit den ISA durchgeführt wurden, einschließlich der Reihenfolge von Posten im Prüfungsbericht (mit einer prominenten Platzierung des Prüfungsurteils), Angabe des Namens des Prüfungspartners im Prüfungsbericht, einer expliziten Bestätigung der Einhaltung einschlägiger Vorschriften in Bezug auf die Prüfungsethik, Angaben zur Einbindung anderer Prüfer in die Prüfung sowie Verbesserungen an der Beschreibung der Verantwortlichkeiten des Prüfers, um das Konzept eines risikobasierten Prüfungsansatzes besser zu erklären und Betrug, interne Kontrollen und andere Sachverhalte zu adressieren, sind in der Einladung zur Stellungnahme ebenfalls enthalten.

Die Einladung zur Stellungnahme enthält einen Abschnitt, der einen Beispielprüfungsbericht darstellt, der im Einklang mit den Vorschlägen erstellt wurde.

Stellungnahmen zum Dokument können bis zum 8. Oktober 2012 eingereicht werden. Der IAASB wird seine Erörterungen 2012 und 2013 fortsetzen und Gesprächsrunden zu den Vorschlägen anbieten. Das nächste Konsultationsdokument soll ein Entwurf sein.

Die Einladung zur Stellungnahme ist Ihnen über die englischsprachige Presseerklärung auf der Internetseite des internationalen Wirtschaftsprüferverbandes (IFAC) zugänglich.

Rio+20-Konferenz geht ohne greifbares Ergebnis für die Nachhaltigkeistberichterstattung zu Ende

24.06.2012

Das offizielle Ergebnisdokument der Rio+20-Konferenz, die vom 20. bis 22. Juni 2012 in Rio der Janeiro stattfand, ist unter dem Titel "Die Zukunft, die wir wollen" veröffentlicht worden. Wie für das Dokument insgesamt gibt es auch in Bezug auf den Paragraphen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wenig Begeisterung, da zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nun mehr nur noch "ermutigt" werden soll und die Verantwortung dafür an "Industrie, interessierte Regierungen und einschlägige Interessensgruppen" abgeschoben wurde.

Wie bereits in unserer Nachricht vom 22. Juni 2012 berichtet wurde die Erwartung nicht erfüllt, dass die Rio+20-Konferenz zu einem Ruf nach einer verbindlichen Einführung von Nachhaltigkeitsberichterstattung führen könnte. Das nun veröffentlichte Ergebnisdokument weist nur noch ganz leichte editorische Änderungen gegenüber der zuletzt bekannten Version auf, der Text lautet nun (unsere Übersetzung, offiziell wurde das Dokument nur auf Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch veröfentlicht):

 

Wir erkennen die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen an und ermutigen Unternehmen, wo dies sachgerecht ist, insbesondere öffentlicht notierte und große Unternehmen, zu erwägen, Nachhaltigkeitsinformationen in ihren Berichtskreislauf aufzunehmen. Wir emutigen die Industrie, interessierte Regierungen und einschlägige Interessensgruppen mit der Unterstützung des Systems der Vereinten Nationen, wo dies sachgerecht ist, Modelle für beste ausgeübte Praxis zu entwickeln und Maßnahmen für die Integration von Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erleichtern, wobei Erfahrungen aus bereits bestehenden Rahmenkonzepten berücksichtigt werden sollen und besondere Aufmerksamkeitden Bedürfnissen von Entwicklungsländern einschließlich der Kapazitätsbildung zu widmen ist.

Da sich die Unverbindlichkeit der endgültigen Erklärung bereits abzeichnete, wurde besonders begrüßt, dass einige Staaten eigene Initiativen bekanntgaben. So hat Großbritannien während der Konferenz eine Berichtspflicht für Treibhausgasemissionen ab 2013 angekündigt. Erfreulich ist auch, dass die Gruppe "Freunde des Paragraphen 47", deren Gründung bei der Konferenz bekanntgegeben wurde, mit Südafrika und Brasilien über zwei Schwellenländer als Gründungsmitglieder verfügt, für die unter der Federführung von China durchgesetzt wurde, dass im Ergebnisdokument wieder das Prinzip der "gemeinsamen aber differenzierten Verantwortung" aufgenommen wurde. Die südafrikanische Ministerin für Wasser und Umweltfragen bestritt in dem Zusammenhang, dass Umweltberichterstattung und damit Transparenz und Rechenschaft in Bezug auf Umweltaspekte Wirtschaftswachstum verhindere: "Eine Einführung nachhaltigerer Ansätze führt zur Schaffung neuer "grüner" Arbeitsplätze, eröffnet Investitionsmöglichkeiten und Exportmärkte, unterstützt die Entstehung einer wissensbasierten Wirtschaft und erlaubt Südafrika, Standards zu setzen und Vordenkerschaft zu demonstrieren."

Weiterführende Informationen:

Audioaufzeichnung von der Sitzung des IFRS-Beirats im Juni 2012 verfügbar

22.06.2012

Der IASB stellt auf seiner Internetseite eine Audioaufzeichnung von der Sitzung des IFRS-Beirats am 18. und 19 Juni 2012 zur Verfügung. Auf der Sitzung wurden einige neue und klärende Einblicke gewährt, beispielsweise in Bezug auf die IFRS Übernahme in Japan und in den Vereinigten Staaten.

So wurde beispielsweise verlautbart, dass es bis zu einer Entscheidung in Bezug auf die IFRS-Übernahme in Japan oder die IFRS-Übernahme selbst (dieser Punkt blieb bis zum Ende unklar) fünf bis sieben Jahre dauern könne.

In Bezug auf die IFRS-Übernahme in den Vereinigten Staaten wies eine Vertreterin der der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC) darauf hin, dass der demnächst erwartete endgültige Bericht des SEC-Stabs keine Empfehlung dazu enthalten werde, wie die SEC weiter fortfahren solle. Es werde sich bei dem Bericht lediglich um eine Auflistung von Tatsachen handeln.

Außerdem gab es Beiträge zur Einbindung externer Zuträger (nationale Standardsetzer, Wissenschaft und Forschung, Prüfungsgesellschaften) und zur Zusammenarbeit mit anderen internationalen Standardsetzern beispielsweise aus dem Prüfungsbereich.

Sie könne sich die einzelnen Audiomitschnitte direkt von der Internetseite des IASB herunterladen.

Europas führende Länder in der Nachhaltigkeitsberichterstattung

22.06.2012

Entwicklungen bei der Rio+20-Konferenz, die derzeit in Rio der Janeiro stattfindet, zeigen, dass Dänemark, Frankreich und Großbritannien in Europa führend in der Nachhaltigkeitsberichterstattung sind. Dänemark und Frankreich sind Gründungsmitglieder der Gruppe "Freunde des Paragraphen 47" - des Paragraphen der Abschlusserklärung der Konferenz, der ursprünglich dazu gedacht war, verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung einzuführen. Großbritannien hat im Rahmen der Konferenz bekanntgegeben, eine verpflichtende Berichterstattung über Treibhausgasemissionen ab 2013 einzuführen.

Auf dem jetzigen Paragraphen 47 der Abschlusserklärung der Konferenz hatten große Hoffnungen gelegen (s. auch unsere Nachricht vom 23. März 3012). In seiner ursprünglichen Fassung hatte er gelautet:

 

Wir fordern ein globales politisches Rahmenkonzept, nach dem alle börsennotierten und großen nicht börsennotierten Unternehmen Sachverhalte der Nachhaltigkeit berücksichtigen und Nachhaltigkeitsinformationen in ihren Berichtskreislauf aufnehmen müssen.

Im Rahmen der Verhandlungen während der Konferenz wurde die Aussage des Paragraphen deutlich abgeschwächt. Sie lautet nun:

 

Wir erkennen die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen an und ermutigen insbesondere öffentlicht notierte und große Unternehmen, wo dies sachgerecht ist, zu erwägen, Nachhaltigkeitsinformationen in ihren Berichtskreislauf aufzunehmen.

Die Gruppe der Freunde des Paragraphen 47, die sich bisher aus Brasilien, Dänemark, Frankreich und Südafrika zusammensetzt, hat sich in den Verhandlungen der Abschwächung des Texts widersetzt, da sie der Meinung ist, dass eine verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung das Wachstum und insbesondere das "grüne" Wachstum, das Hauptthema bei der Rio+20-Konferenz ist, nachhaltig fördert. So führte der dänische Außenminister, Villy Søvndal, an: "In Dänemark hat die gesetzliche Vorschrift, dass die größten Unternehmen Bericht erstatten müssen, positive Auswirkungen - der internationale Ruf dänischer Unternehmen wird gestärkt, und es entstehen Werte für Unternehmen und ihre Anteilseigner." Die Gruppe der Freunde des Paragraphen 47, die von der Globalen Berichterstattungsinitiative (Global Reporting Initiative, GRI) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Program, UNEP) unterstützt wird, lädt alle anderen Regierungen ein, sich ihr anzuschließen. Weitere Informationen in englischer Sprache finden Sie in der Presseerklärung auf der Internetseite von GRI.

Wie schon gestern kurz berichtet, hat der stellvertretende Premierminister von Großbritannien bei der Rio+20-Konferenz angekündigt, dass alle Unternehmen, die am Hauptmarkt der Londoner Börse notiert sind, ab Beginn des nächsten Geschäftsjahrs (April 2013) die Höhe ihrer Treibhausgasemissionen berichten müssen. Die Einführung der verpflichtenden Berichterstattung soll Anlegern ermöglichen, zu erkennen, welche Unternehmen über das beste Management der versteckten langfristigen Kosten, die aus Treibhausgasemissionen entstehen, verfügen. Außerdem wird erwartet, dass eine entsprechende Berichterstattung auch zu einer Reduzierung der Emissionen insgesamt führen wird. Weitere Informationen in englischer Sprache finden Sie in der Presseerklärung auf der Internetseite des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Department of the Environment, Food and Rural Affairs, DEFRA).

Unsere britische Schwesterfirma hat eine Presseerklärung zur Ankündigung der verbindlichen Einführung der Berichterstattung über Treibhausgase veröffentlicht, in der die wirtschaftlichen Möglichkeiten herausgestrichen werden, die sich aus dieser neuen Regelung ergeben können: "Verstärkte Regulierung wird eine große Änderung in der Bewertung von und in der Berichterstattung über Treibhausgasemissionen bewirken, aber der wichtigste Punkt ist, wie dies zu einer Wertsteigerung für Unternehmen führen kann. Hier geht es nicht allein um Einhaltung. Es geht um guten Geschäftssinn und darum, wie dieser regulatorische Schritt als Möglichkeit genutzt werden kann, um neue Strategien in Bezug auf Treibhausgasemissionen und damit mögliche Kosteneinsparungen zu identifizieren."  Zur englischsprachigen Presseerklärung in voller Länge gelangen Sie hier.

Leiter der Abteilung Rechnungslegung verlässt die US-amerikanische Börsenaufsicht

21.06.2012

Die US-amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC) hat auf ihrer Internetseite bekanntgegeben, dass der Leiter der Abteilung Rechnungslegung, James L. Kroeker, die SEC im Juli verlassen wird, um in die Privatwirtschaft zu wechseln. Kroeker galt international als Befürworter einer IFRS-Übernahme in den Vereinigten Staaten.

Kroeker kam 2007 als stellvertretender Leiter der Abteilung Rechnungslegung zur SEC und übernahm im Januar 2009 die Leitung der Abteilung. Er leitete die Bemühungen der SEC bei der Erwägung der Konvergenz von US-GAAP und IFRS.

Eine Entscheidung über eine mögliche IFRS-Übernahme in den Vereinigten Staaten wird international dringend erwartet, und jegliche Hinweise, wie diese Entscheidung ausfallen wird, welche Folgen sie haben würde oder überhaupt nur, wann sie gefällt wird, werden viel beachtet. Kroekers Bemerkungen bei der Sitzung des IFRS-Beirats im Februar 2012, dass "Übernahmisierung" (also Übernahme mit Anpassung) nicht mehr verwendet werden würde, um eine mögliche Bewegung hin  zu den IFRS in den Vereinigten Staaten zu beschreiben, wurden als ermutigende Botschaft angesehen. Die "wenigen Monate" bis zur Veröffentlichung des abschließenden Berichts, der im Rahmen des IFRS-Arbeitsplans zu erstellen ist, die Kroeker bei derselben Sitzung nannte, wurden inzwischen auf  "wenige Wochen" im Rahmen einer Rede der SEC-Kommissarin Elisse B. Walters vom Ende Mai 2012 präzisiert. Auf der Sitzung des IFRS-Beirats im Juni 2012 (vgl. Audiomitschnitt der Diskussionen auf der Internetseite des IASB) wies Julie Erhardt vom Stab der SEC jedoch darauf hin, dass der Bericht nur die Aufforderung der SEC-Kommissare erfüllen wird, Informationen zusammenzutragen. Er wird keine Handlungs- oder Entscheidungsvorschläge beinhalten.

Ob die Tatsache, dass Kroeker die SEC verlässt, Auswirkungen auf die Handlungen der SEC in Bezug auf die IFRS-Übernahme haben wird, ist unklar. Dies wird sicher auch von der Frage bestimmt, wer Kroekers Nachfolger wird. Bis jetzt hat die SEC dazu noch nichts verlauten lassen.

Sie können sich die englischsprachige Presseerklärung zum Rücktritt von Kroeker direkt von der Internetseite der SEC herunterladen.

Rio+20 Unternehmensform für nachhaltiges Wachstum drängt weiter auf Nachhaltigkeitsberichterstattung

21.06.2012

Im Nachgang des Rio+20 Unternehmensforums für nachhaltiges Wachstum, das vom 15. bis 18. Juni 2012 direkt vor der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (Rio+20) stattfand, ist eine Zusammenfassung der erzielten Ergebnisse veröffentlicht worden. Unter den vielen zu lobenden Zielen sind insbesondere eine Verpflichtung auf Nachhaltigkeitsberichterstattung und viele Einzelaktionen zu nennen.

Das Unternehmensforum für nachhaltiges Wachstum zielte darauf ab, einen Startpunkt für eine stärkere Einbindung des Privatsektors und der Investoren in die Nachhaltigkeitsentwicklung zu bieten und Regierungen aufzufordern, Schritte zu unternehmen, die nachhaltiges Wirtschaftswachstum global fördern. Am Forum nahmen fast 3.000 Teilnehmer teil, von denen die Hälfte aus der Wirtschaft und aus Anlegerkreisen stammte und die andere Hälfte aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, Kommunen, Regierungen und den Vereinten Nationen.

Einige Ziele, die sich auf Nachhaltigkeitsberichterstattung und verwandte Themen beziehen, waren:

  • Aufzeigen des kritischen Einflusses anderer Interessensgruppen – beispielsweise Investoren, Börsen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Kommunen – auf das Stimulieren von Nachhaltigkeit von Unternehmen;
  • Motivation einer steigenden Anzahl von Unternehmen, sich auf universelle Nachhaltigkeitsprinzipien zu verpflichten und über die Zielerreichung Bericht zu erstatten.

Während des Forums wurden die folgenden Entwicklungen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsbrichterstattung bekanntgegeben:

  • Selbstverpflichtung von fünf Börsen - NASDAQ OMX, BM&FBOVESPA, Johannesburger Börse (JSE), Istanbuler Börse (ISE) und die ägyptische Börse (EGX) mit insgesamt über 4.600 notierten Unternehmen -, nachhaltige Investitionen zu fördern. Dies wird als erster Schritt hin zu einer globalen Aufforderung durch die Börsen angesehen, Nachhaltigkeitsangaben und entsprechende Leistungen durch notierte Unternehmen als Teil der Initiative nachhaltiger Börsen zu fordern. Weitere Informationen können Sie dieser englischsprachigen Presseerklärung entnehmen.*
  • Vorstandsvorsitzende von 37 Banken, Investmentfonds und Versicherungsunternehmen haben eine Erklärung zu natürlichem Kapital (Natural Capital Declaration, NCD) eingereicht, die darauf abzielt, Erwägen in Bezug auf natürliches Kapital in ihre Produkte einzubeziehen. Dazu gehört auch die Aufforderung, dass "Unternehmen verpflichtet werden sollen, die Art ihrer Abhängigkeit vom und die Auswirkungen auf das natürliche Kapital im Rahmen transparenter quantitativer und qualitativer Berichterstattung anzugeben" (Details in englischer Sprache auf der NCD-Internetseite).
  • Veröffentlichung einer Erklärung für Institute höherer Ausbildung, die von über 60 bedeutenden Wirtschaftshochschulen und Universitäten weltweit unterzeichnet wurde, nach der sich die Institute verpflichten, Nachhaltigkeitsfragen in die Lehre, Forschung und ihre eigene Verwaltung und Organisation aufzunehmen (Details in englischer Sprache auf der Internetseite der Initiative).

*Unabhängig davon hat der stellvertretende Premierminister von Großbritannien bei der Rio+20-Konferenz angekündigt, dass alle Unternehmen, die am Hauptmarkt der Londoner Börse notiert sind, ab Beginn des nächsten Geschäftsjahrs (April 2013) die Höhe ihrer Treibhausgasemissionen berichten müssen. Das Vereinigte Königreich ist das erste Land, das Unternehmen verpflichtet, Emissionswerte für ihre gesamte Organisation in ihre Jahresabschlüsse aufzunehmen (Details in englischer Sprache auf der Internetseite der britischen Regierung).

Verschiedene Einzelorganisationen haben sich ebenfalls zu bestimmten Aktionen verpflichtet.

In der Zusammenfassung der Ergebnisse wird auch auf eine Forderung von Investoren verwiesen, dass Nachhaltigkeitsaspekte in die Jahresabschlüsse aller börsennotierten und großen nicht börsennotierten Unternehmen aufgenommen werden sollen. Aus diesem Grund enthält das Ergebnisdokument der eigentlichen Rio+20-Konferenz den folgenden aktualisierten Text:

 

Wir erkennen die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen an und ermutigen Unternehmen, wo dies sachgerecht ist, insbesondere öffentlicht notierte und große Unternehmen, zu erwägen, Nachhaltigkeitsinformationen in ihren Berichtskreislauf aufzunehmen. Wir emutigen die Industrie, interessierte Regierungen und relevante Interessensgruppen mit der Unterstützung des Systems der Vereinten Nationen, wo dies sachgerecht ist, Modelle für beste ausgeübte Praxis zu entwickeln und Maßnahmen für die Integration von Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erleichtern, wobei Erfahrungen aus bereits bestehenden Rahmenkonzepten berücksichtigt werden sollen und besondere Aufmerksamkeitden Bedürfnissen von Entwicklungsländern einschließlich der Kapazitätsbildung zu widmen ist.

Dieser Text ist gegenüber dem Erstentwurf des Ergebnisdokuments erheblich geändert worden, in dem auf ein "globales politisches Rahmenkonzept" Bezug genommen wurde und somit im Grunde die Vorschrift von Nachhaltigkeitsberichterstattung gefordert worden war.

Die endgültige Fassung des Ergebnisdokuments der Rio+20-Konferenz wird nach Abschluss der Konferenz veröffentlicht werden, die vom 20. bis 22. Juni 2012 stattfindet.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse vom Rio+20 Unternehmensforum für nachhaltiges Wachstum in englischer Sprache können Sie sich der Internetseite der Die 'Global Compact'-Initiative der Vereinten Nationen herunterladen.

Harvey Goldschmid als Treuhänder wiederberufen

20.06.2012

Die Treuhänder der IFRS-Stiftung, unter der der IASB arbeitet, haben bekanntgegeben, dass Harvey Goldschmid als Treuhänder wiederberufen wurde. Seine zweite Amtszeit mit einer einer Laufzeit von drei Jahren schließt an seine jetzige Amtszeit an und wird am 31. Dezember 2015 enden.

Goldschmidt ist Dwight Professor der Rechtswissenschaften an der Columbia University und ehemaliger Kommissar der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC).

Die englischsprachige Presseerklärung zur Wiederberufung können Sie direkt auf der Internetseite des IASB einsehen.

Rede von Hans Hoogervorst zum Thema 'Die ungenaue Welt der Rechnungslegung'

20.06.2012

Am 20. Juni 2012 sprach der IASB-Vorsitzende Hans Hoogervorst vor der internationalen Gesellschaft für Ausbildung und Forschung im Bereich Rechnungslegung (International Association for Accounting Education and Research, IAAER) in Amsterdam. In seiner Rede mit dem Titel 'Die ungenaue Welt der Rechnungslegung' verteidigte er die Rechnungslegung gegen ungerechtfertigte Erwartungen und zeigte gleichzeitig, was die Rechnungslegung beisteuern kann und wo der Fokus der künftigen Arbeit des IASB liegen wird.

Der IASB-Vorsitzende begann seine Rede damit, dass er erklärte, dass Rechnungslegung nicht als exakte Wissenschaft angesehen werden dürfe - die Tatsache, dass Rechnungslegung oft als schlichte Erbsenzählerei angesehen werde, und die Erwartung, dass sie (wie Sir David Tweedie, der Vorgänger von Hans Hoogervorst, einst sagte) "den Kapitalismus ehrlich halten" und durch Transparenz Krisen wie die Finanzmarktkrise verhindern könne, hätten die Rechnungslegung einem ungeheuren Druck ausgesetzt.

Wie Hoogervorst in seiner Rede verdeutlichte ist die Rechnungslegung voller Beurteilungen und Entscheidungen. Als Beispiele zitierte er verschiedene Bewertungsmethoden, Geschäftsmodelle und die Erfassung immaterieller Vermögenswerte. In einiger Ausführlichkeit ging er auf das Problem des Sonstigen Gesamtergebnisses ein ("Es gibt die ungefähre Vorstellung, dass das Sonstige Gesamtergebnis dazu dient, unrealisierte Gewinne und Verluste zu erfassen, aber eine klare Definition seines Zwecks und seiner Bedeutung fehlen.") und gab zu, dass der IASB sich diesem Thema widmen müsse, da es im Sonstigen Gesamtergebnis viele wichtige Informationen dazu gebe, welche Gewinne und Verluste in der Bilanz verborgen wären. Er versprach eine gründliche Überprüfung des Sonstigen Gesamtergebnisses und des Reingewinns im Rahmen des demnächst wieder aufgenommenen Projekts zum Rahmenkonzept.

Nachdem er die Gründe genannt hatte, warum die Rechnungslegung keine exakte Wissenschaft sei, wendete Hoogervorst sich der Frage zu, was die Rechnungslegung leisten könne. Er betonte, dass die IFRS als globale Standards bereits eine Menge zur Transparenz und internationalen Vergleichbarkeit beigetragen hätten. Er illustrierte diesen Punkt, indem er die Bilanzierung im Privatsektor mit der "Anarchie" der Bilanzierung im öffentlichen Sektor verglich. Hoogervorst ließ keinen Zweifel, dass es immer Raum geben würde, um die Standards zu verbessern, aber er betonte auch, dass diese Verbesserungen vernünftigen Maßgaben folgen sollten, die berücksichtigen, was Rechnungslegung erreichen und nicht erreichen kann. Seiner Meinung nach sollten jegliche Versuche, die Rechnungslegungsstandards zu verbessern, unter drei Aspekten vorgenommen werden:

  • Prinzipien,
  • Pragmatismus,
  • Beharrlichkeit.

Prinzipien vermeiden Regeln, die eine Pseudoexaktheit vorspiegeln; Pragmatismus erkennt an, dass es nicht immer eine eine präzise Antwort auf jede Frage gibt, und Beharrlichkeit bedeutet, dass der IASB nicht gegenüber dem Druck einknickt, der ihm beständig in Form von Einzelinteressen entgegengebracht wird.

Sie können den vollständigen Redetext in englischer Sprache direkt auf der Internetseite des IASB einsehen.

G-20 drängt weiter auf Konvergenz und signalisiert Unterstützung für Rio+20

20.06.2012

Die Gruppe der 20 (G-20) hat ein Kommuniqué und Begleitdokumente von dem Gipfel der Staatschefs der G-20 freigegeben, der am 18. und 19. Juni 2012 im mexikanischen Los Cabos abgehalten wurde. Die Abschlusserklärung enthält auch Verweise auf die Harmonisierung von Rechnungslegungsstandards und die Bestätigung der Verpflichtung der Unterstützung nachhaltiger Entwicklung auf der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (United Nations Conference on Sustainable Development, UNCSD) im Juni 2012 in Rio de Janeiro (Rio+20), bei der möglicherweise Nachhaltigkeitsberichterstattung gefordert werden wird.

Ein Großteil der vereinbarten Ergebnisse hat das globale Wirtschaftswachstum und die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld zum Gegenstand, um "gemeinsam daran zu arbeiten, die Nachfrage zu stärken und das Vertrauen wieder herzustellen, in der Absicht, Wachstum zu unterstützen und Finanzstabilität zu fördern".

In Bezug auf die Reform des Finanzsektors und die Förderung finanzieller Reformen heißt es in der Erklärung:

 

Wir unterstützen weitere Arbeiten zur Erzielung der Konvergenz auf einen einzigen Satz hochwertiger Rechnungslegungstandards.

Hinsichtlich des allgemeineren Themas nachhaltiger Entwicklung wird in der Abschlusserklärung Folgendes festgehalten:

 

Wir verpflichten uns, den Entwicklungsländern weiterhin bei nachhaltiger und geförderter Entwicklung durch angemessene Maßnahmen einschließlich solcher, die zu "grünem" Wachstum ermutigen, zu helfen. Wir werden unsere Selbstverpflichtung auf nachhaltige Entwicklung auf der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung 2012 (Rio+20) bestätigen. Wir verpflichten uns, einen Fokus auf umfassendes grünes Wachstum vor dem Hintergrund der bei der Rio+20-Konferenz erzielten Ergebnisse und der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) auf unserer G-20-Agenda zu behalten.

Die Rio+20-Konferenz wird derzeit vom 13. bis 22. Juni 2012 abgehalten, und wie wir bereits berichtet haben, wird eine Aufforderung erörtert, verpflichtende Nachhaltigkeits- oder integrierte Berichterstattung durch die größten Unternehmen der Welt einzuführen.

Im Einklang mit dem allgemeinen Thema der Förderung der Finanzstabilität werden in der Erklärung verschiedenen Initiativen als Reaktion auf die Finanzmarktkrise unterstützt. Dazu gehören Basel III, das Rahmenkonzept für systemrelevante Finanzinstitute, Abwicklungsregime, Reformen in Bezug auf außerbörsliche (OTC) Derivate, Beobachtung von Schattenbanken und Untersuchung von Vergütungspraxis. In der Erklärung werden auch die Empfehlungen und die überarbeitete Charta des Finanzstabilitätsrats (FSR) unterstützt, die vorsehen, den FSR in eine Institution mit eigener Rechtspersönlichkeit zu überführen und ihm so zu ermöglichen, geeignete Strukturen und Abläufe als Koordinator internationaler Finanzmarktregulierung aufzubauen und finanziell autonomer zu sein.

Weiterführende Informationen:

Correction list for hyphenation

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