Schlussfolgerungen der Überprüfung der Aufsicht und der Strategie der Mitgliedsgremien von IFAC

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02.04.2013

Das Überwachungsgremium (Monitoring Group, MG) und das internationale Aufsichtsgremium im öffentlichen Interesse (Public Interest Oversight Board, PIOB), die die Mitgliedsgremien des internationalen Wirtschaftsprüferverbands (International Federation of Accountants, IFAC) überwachen, haben Berichte zu ihren Konsultationen vom März 2012 zur Governance der verschiedenen Organisationen veröffentlicht, die unter dem Dach des IFAC tätig sind. In den Berichten werden eine Reihe von Empfehlungen zur Überwachung und Strategie der verschiedenen IFAC-Mitgliedgremien ausgesprochen, aber zur Governance des Rats für internationale Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor (International Public Sector Accounting Standards Board, IPSASB) sind keine Empfehlungen enthalten. Das Überwachungsgremium hat die Frage der Aufsicht über den IPSASB formell auf seine Agenda genommen und weist darauf hin, dass "seine eigene Zusammensetzung und die des PIOB derzeit nicht geeignet sind, die Bedürfnisse der Interessengruppen in Bezug auf Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor zu erfüllen". Auf lange Sicht wird eine Umgliederung des IPSASB vom IFAC in den Zuständigkeitsbereich des IASB befürwortet.

Monitoring Group Verlautbarung zur Überwachungsstruktur

Die Mitglieder der MG sind der Basler Ausschusses für Bankenaufsicht, die EU-Kommission, der Finanzstabilitätsrat (FSR), die internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichten (International Association of Insurance Supervisors, IAIS), das internationale Forum unabhängiger Prüfungsaufsichtsorganisationen ( International Forum of Independent Audit Regulators, IFIAR), die internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden (International Organization of Securities Commissions, IOSCO) und die Weltbank. Eines der Ziele der MG ist, eine sachgerechte öffentliche Rechenschaftspflicht der Standardsetzungsgremien des IFAC sicherzustellen. Dazu gehören: der International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB), der die internationalen Prüfungsstandards setzt, der internationale Rat für die Verabschiedung von Standards zur Berufsethik für Wirtschaftsprüfer (International Ethics Standards Board for Accountants, IESBA), der internationale Standardsetzer für Standards zur Aus- und Weiterbildung für alle Mitglieder des Wirtschaftsprüfungs- und Rechnungslegungsberufes (International Accounting Education Standards Board, IAESB) und das beratende Panel zur Befolgung der Standards (Compliance Advisory Panel, CAP).

In der Verlautbarung zur Überwachungsstruktur sind die folgenden Empfehlungen enthalten:

  • Die Unterlagen für Sitzungen von Standardsetzungsgremien sollten explizite Anmerkungen zu Bedenken des öffentlichen Interesses und auf Bedürfnisse enthalten, die von der Öffentlichkeit aufgebracht werden.
  • Die Standardsetzungsgremien sollten (i) Prozeduren entwickeln, mit denen sichergestellt werden kann, dass alle Mitglieder des Gremiums sich der Bedenken bewusst sind und diese verstehen, die von Mitgliedern der MG während Standardsetzungsprojekten zum Ausdruck gebracht wurden, und (ii) einen Mechanismus für Rückmeldungen an Mitglieder der MG einrichten, wenn deren Bedenken berücksichtigt wurden.
  • Das PIOB sollte Prozesse einrichten, die sicherstellen, dass es sich aller Sachverhalte bewusst ist, die von einem Mitglied der MG und anderen Interessengruppen, die sich auf die Arbeit von Prüfern verlassen müssen, aufgebracht werden.
  • Das PIOB sollte die Transparenz seiner Aufsichtstätigkeiten sowohl gegenüber der MG als auch gegenüber der Öffentlichkeit erhöhen.
  • Die MG sollte seine Bemühungen ausweiten, die Verbesserung der Kommunikation mit dem PIOB und die Transparenz gegenüber der Öffenlichkeit in Bezug auf seine Tätigkeiten zu verbessern.

In Bezug auf die Frage der Beaufsichtigung des IPSASB war in dem Konsultationspapier vom März 2012 gefragt worden, ob der IPSASB in den Aufsichtsrahmen von MG/PIOB aufgenommen werden sollte, was dann zu einer Beaufsichtigung durch das PIOB führen würde. Es wurden unterschiedliche Meinungen geäußert, ob diese Vorgehensweise sachgerecht sei. Zwar wurde auf kurze Sicht diese Aufsichtsausweitung als pragmatische Lösung unterstützt, auf lange Sicht sprach sich aber ein Großteil der Stellungnehmenden dafür aus, die Standardsetzung für den öffentlichen Sektor an den IASB zu übertragen, wobei die Treuhänder der IFRS-Stiftung derzeit zögern, diese zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Generell wurde die Aufsicht über den IPSASB durch MG und PIOB als problematisch angesehen (unabhängig von kurzfristig oder dauerhaft), da dies eine Änderung der Zusammensetzung und Größe der Gremien erfordern würde, um sicherzustellen, dass sie neue und alte Pflichten sachgerecht wahrnehmen könnten. Der Fokus der aufsichtlichen Tätigkeit liegt derzeit auf prüfungsbezogenen Standards. In diesem Zusammenhang wurden auch weitere Anmerkungen zur Struktur und Finanzierung des IPSASB gemacht.

Als weitere Reaktion auf die Rückmeldungen zum Konsultationspapier hat die MG eine Gesprächsrunde im Februar 2013 einberufen, um Fragen der Aufsicht in Bezug auf Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor mit Interessengruppen zu erörtern. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse von dieser Gesprächsrunde wurde gemeinsam mit der Verlautbarung zur Überwachungsstruktur herausgegeben. Zu en verschiedenen Themen, die in der Zusammenfassung genannt werden gehören der Bedarf der Legitimierung der Standardsetzung durch den IPSASB, die Interessengruppen, die in die STandardsetzung und in die Beaufsichtigung eingebunden werden sollten, und die generelle Sichtweise, dass es bei diesen Fragen nicht vorwärts gehe. Es wird auch noch einmal darauf hingewiesen, dass die IFRS-Stiftung zu dem Schluss gekommen ist, "zu diesem Zeitpunkt Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor nicht in den Zuständigkeitsbereich aufnehmen zu wollen", obwohl beispielsweise die Weltbank sich deutlich dafür ausspricht, und welche Maßnahmen in diesem Zusammenhang durch G-20, Weltbank und Internationalem Währungsfonds erfolgt sind.

Weiterführende Informationen in englischer Sprache auf der Internetseite von IOSCO:

Empfehlungen des PIOB

Der Bericht des PIOB mit dem Titel PIOB-Empfehlungen als Antwort auf die Konsultation zum Arbeitsprogramm des PIOB 2012 und darüber hinaus bietet eine Zusammenfassung jeder Frage aus dem Konsultationspapier vom März 2012 zusammen mit einer Zusammenfassung der eingegangenen Stellungnahmen und der Schlussfolgerungen des PIOB. Zu den Ergebnissen der Konsultation gehören demnach die folgenden:

  • Das PIOB wird danach streben, Interessengruppen aktiver einzubinden und dabei das Ziel verfolgen, sich ihrer Bedenken hinsichtlich der Standardsetzung in den Bereichne, die unter seine Aufsicht fallen, besser bewusst zu sein.
  • Das PIOB wird mit dem IFAC und den Vorsitzenden der Standardsetzungsgremien zusammenarbeiten, um den Inhalt und die Verwendung von Rückmeldungsberichten zu verbessern, um so die Transparenz des Konsultationsprozesses zu verbessern.
  • Das PIOB wird mit dem IFAC un dem Vorsitzenden des Nominierungsausschusses zusammenarbeiten, um die Funktionsweise des Nominierungsprozesses besser zu erläutern.
  • Das PIOB wird bei der Entwicklung seiner Einschätzung des öffentlichen Interesses verstärkt mit der MG und mi einer großen Bandbreite von Interessengruppen zusammenarbeiten.
  • Das PIOB wird die transparenz seiner Aufsichtsfunktionen stärken: Es wird die Tagesordnungen für seine Sitzungen veröffentlichen, wird weiterhin Zusammenfassungen seiner Sitzungen zeitnah veröffentlichen und gleichzeitig bessere Beschreibungen der angenommenen Entscheidungen und der geführten Diskussionen anstreben und wird diese Informationen besser verbreiten, in dem elektronisch vierteljährlich ein Informationsblatt versendet wird.

Sie können sich die PIOB-Empfehlungen als Antwort auf die Konsultation zum Arbeitsprogramm des PIOB 2012 und darüber hinaus direkt von der Internetseite des PIOB herunterladen.

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